KIRCHENCHOR Musik

Ludwigskirche, 76307 Langensteinbach

Wir singen gern, weil es Spaß macht. Als lebendiger Teil verkünden wir das Lob Gottes bei Gottesdiensten mit der Gemeinde, in Konzerten, bei Freizeiten, bei kirchlichen Festen, kommunalen Veranstaltungen, in der Ökumene, im Kirchenbezirk und bei überregionalen Ereignissen.

In Wochenendproben, in Chorprojekten, von offenem Singen bis zu Uraufführungen, vom einstimmigen Kanon bis neuzeitlichen Gesängen, in deutscher, lateinischer, englischer Sprache setzen wir uns mit musikalischen und theologischen Aussagen der Kirchenmusik auseinander.

Mein Zunge singe, mein Stimme klinge ...

Es ist nicht so einfach, beiden Ansprüchen gerecht zu werden, aber jede Probe des Kirchenchors ist eine Trainingseinheit unter fachkundiger Anleitung.

Die Stimme entsteht im Kehlkopf, in dem der Luftstrom aus der Lunge die Stimmbänder zum Schwingen bringt und so den Luftdruck im Rachenraum ein klein wenig schwanken lässt. Aber das ist noch nicht die Musik, sonst könnte man sagen, unser Gesang sei nur ein kompliziertes Muster von Luftdruckschwankungen.

Mit den Stimmbändern erzeugen wir nur ein krächzendes Geräusch, in dem aber viele, auch schräg klingende Obertöne enthalten sind. Der Rachenraum und die Nasenhöhle bilden die wesentlichen Resonanzräume (Mitschwingräume). Diese können einzelne Obertöne verstärken oder abschwächen. Ein Klang bzw. ein gesungener Ton ist immer eine Mischung von Grundton und Obertönen im richtigen Verhältnis. Als Kinder haben wir manchmal in die leere Milchkanne hinein gesungen und dabei eine verfremdete, blecherne Stimme gehört. Die Milchkanne hat im Wesentlichen tiefe Töne abgeschwächt und bestimmte hohe Töne verstärkt. Ähnliches kann man unter der Dusche erfahren.
Der Klang der Stimme wird außerdem durch die Stellung der Zunge, die Lippenöffnung oder das Mitschwingen des Brust- und Bauchraums und der Knochen des Kopfes beeinflusst.

Zunge, Lippen und Kehlkopf müssen zusammenwirken, damit Sprachlaute entstehen können. Dass sich dies nicht auf die 26 Buchstaben des Alphabets beschränkt, merkt man schon am Buchstaben „o“. Sagen Sie mal „Oma“, „Ofen“, „Owwerdorf“ und Sie haben drei verschiedene „o’s“.

Wer jetzt meint, er könne doch nicht bei jedem Ton an 150 verschiedene Eigenschaften denken, hat recht. Unser Gehirn organisiert dies auf eine andere, uns absolut unverständliche Weise. Bei der Chorprobe bildet sich nach und nach mehr als die Summe der einzelnen Stimmen, ein (hoffentlich) einheitliches Ganzes durch ein Geflecht gegenseitiger Beeinflussungen von Muskeln, Gehör, Nachbarsängern, den anderen Stimmen, dem Klavier, dem Raum und dem (nicht nur) Gesichtsausdruck des Chorleiters.

Jetzt hoffen wir, dass der Luftstrom durch unsere Stimmbänder und alles, was drum herum noch erforderlich ist, zu Ereignissen führt, bei denen geeignete Luftdruckschwankungen die Herzen der Zuhörer berühren.

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Treffpunkt Ludwigskirche, 76307 Langensteinbach